Hunde kommunizieren hauptsächlich über ihre Körpersprache, Laute dagegen spielen bei ihrer Kommunikation eine untergeordnete Rolle. Damit Hundehalter ihre Vierbeiner richtig verstehen, ist es für die Menschen wichtig ihre Tiere zu beobachten um die Verhaltensweisen passend interpretieren zu können.
Alleine über die Körperhaltung von Hunden kann man erkennen, wie die Tiere sich fühlen oder was sie möchten. Im Gegenzug registrieren Hunde selbst unsere kleinsten Bewegungen und können diese einordnen – deswegen können diese uns Menschen gut verstehen.
Körperhaltung von Hunden richtig verstehen
- Ängstlicher oder unsicherer Hund: Der Hund macht sich klein, legt dabei seine Ohren an und zieht die Rute leicht an oder klemmt diese unter den Bauch.
- Drohender Hund: Der Hund macht sich groß, streckt die Beine durch und die Ohren richten sich nach vorne. Das Körpergewicht wird nach vorne verlagert, um einen Angriff zu ermöglichen. Die Muskeln sind angespannt, der Blick fixiert das Objekt. Auch die Rute ist aufgerichtet und zeigt steil nach oben oder Richtung Kopf. Der Mund ist geschlossen oder der Hund fletscht die Zähne.
- Aufgeregter Hund: Der Hund wedelt (oft verstehen Menschen dieses Verhalten fälschlicherweise nur als Freude) als freudige Erregung sein, weil seine Bezugsperson nach Hause kommt, ein Wedeln kann aber ebenso eine unerfreuliche Erregung sein, weil sich beispielsweise ein aggressiver Hund nähert. Um das Wedeln als Mensch richtig zu verstehen, muss die gesamte Körpersprache des Hundes in diesem Moment berücksichtigt werden.
Weitere Zeichen von Aufregung oder Nervosität können Bellen, Winseln oder Jaulen und verstärktes Hecheln sein. - Gelassener und entspannter Hund: Der Hund entspannt seine Muskeln und steht gerade. Die Ohren sind entweder aufmerksam aufgestellt oder hängen gerade hinunter. Die Rute hängt dabei locker.
Eine ausführliche Beschreibung der verschiedenen Körpersignale mit Zeichnungen von Hunden findet sich auf www.vdh.de/hundehalter/der-koerper-des-hundes/. Von Martin Rütter gibt es zu diesem Thema beispielsweise das Buch Sprachkurs Hund – Körpersprache verstehen, richtig kommunizieren. Weitere empfehlenswerte Mops-Bücher findest du hier.
Beschwichtigungssignale – Calming Signals
Hunde versuchen normalerweise Auseinandersetzungen und Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Mit Hilfe von Beschwichtigungssignalen signalisieren die Tiere ihrem Gegenüber, dass sie nichts Böses möchten oder Abstand bevor ziehen.
Mit dieser Methode möchten sie den anderen Hund (oder Mensch) beruhigen. Auch entspannte Hunde zeigen dieses Verhalten bei einer Begegnung mit einem fremden Hund, als auch, um ängstliche Hunde zu entspannen. Hunde zeigen diese Signale aber auch, um das Gegenüber darauf aufmerksam zu machen, dass sie sich unsicher fühlen und keinen Konflikt wollen und bitten damit, Abstand zu halten. Häufige Beschwichtigungssignale sind das
- Abwenden des Blickes
- Bogen gehen
- Am Boden schnüffeln
- Sich ganz abwenden.
- Kopf wegdrehen/ Blickkontakt unterbrechen
- Blinzeln
- Über die Nase lecken
- Verlangsamen der Bewegungen
- Vollständiges Verharren in einer Körperposition
- Vorderkörpertiefstellung
- Hinsetzen/Hinlegen
- Gähnen
- Dazwischengehen (oft falsch als Eifersucht interpretiert, vor allem, wenn zwei Menschen sich umarmen und der Hund dazwischen geht)
- Pfote heben
Diese Beschwichtigungssignale werden auch Calming Signals genannt. (Quelle: www.wr-tierschutzverein.org/?navi=rund_ums_tier&nr=26)
Ein Hund, der diese Signale dem Menschen gegenüber zeigt, will ihn gut stimmen. Wenn ein Hund ein entspanntes Leben führt, wird er meistens eine gelassene, neutrale Körperhaltung sowie immer wieder freudige Erregung oder Spielaufforderung und höfliche Beschwichtigungssignale zeigen.
Hundehalter, die auf die Körperhaltung Ihres Hundes achten, wird der Hund sich sozial und freundlich zeigen, weil das Tier sich verstanden fühlt.
Quelle: Pfotenhilfe, Wiener Tierschutzverein